S. O. S.
Chancen-Haus

Chance-Projekt (Projekt Šance, o.s.),
der Fall „Behörde des Stadtteils Prag 5“

Bei der Pressekonferenz zur festlichen Eröffnung der therapeutischen ARBEITSWERKSTATT hat László Sümegh, der Koordinator des Chance-Projekts von den Ratherren des Stadtteils Prag 5 ein Schreiben erhalten, in dem die regierende Macht den Mietvertrag bezüglich des Objekts, wo das Chance-Projekt das Projekt Chancen-Haus, das erste vorbeugende und humanitäre Programm für in der Tschechischen Republik im Vergessen lebende kommerziell sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche, Opfer des Menschenhandels realisiert hat, ohne jegliche schriftliche Grundangabe gekündigt hat. Vor diesem Ereignis hat der Bürgermeister des Stadtteils Prag 5 eine Serie von Gründen genannt, warum er den Vertrag im Namen der Behörde kündigt. Im Laufe weiterer Ereignisse haben sich zu diesem Fall andere Vertreter der Behörde geäußert und ihre Stellungnahmen haben sich geändert oder haben untereinander im Widerspruch gestanden. Im Dokument Analyse medialer Gründe zur Kündigung haben die Vertreter des Chance-Projekts die Gründe analysiert und haben sich zu ihnen geäußert.

Noch vor der Pressekonferenz ist in die Lösung der Situation MUDr. Džamila Stehlíková, die Ministerin der Regierung der Tschechischen Republik für Menschenrechte und Nationalitätsminderheiten dazwischengetreten, indem sie die Führung des Stadtteils Prag 5 angesprochen hat: „Ich erlaube mir, Ihnen vorzuschlagen, noch einmal zu überlegen, ob sie diesem einmaligen und gesellschaftlich bedürftigen Projekt eine langfristige Sicherheit geben. Nach meinen Möglichkeiten kann ich Ihnen fachliche Betreuung und Hilfe bei der Suche nach Ressourcen für die Schaffung eines würdigen, spezialisierten Kommunitätszentrums, des Chancen-Hauses, versprechen, die die sozialen Tätigkeiten dieses Unikumprojekts völlig entfalten …“

László Sümegh, der sich bereits seit zehn Jahren bei uns in der Tschechischen Republik im Vergessen auf der Straße lebenden verlassenen Kindern und jungen Menschen zu helfen bemüht, hält den Schritt der Ratherren des Stadtteils Prag 5 für Diskriminierung der „Kinder aus der Staatsfürsorge“, die den Übergang ins übliche Leben nicht geschafft haben. „Es ist ein gefühlloser Eingriff und eine Attacke gegen die Kommunitätsarbeit, um die sich das Chance-Projekt seit 2003 im Stadtteil Prag 5 bemüht.“ Seit 1996, als das Chance-Projekt gegründet wurde und seitdem er seine Tätigkeit möglichst gut auszuüben versucht, ist er einem so rücksichtslosen Umgang bislang noch nie begegnet.

Das Chancen-Haus hat dank der Unterstützung des Stadtteils Prag 5 von 2003 bis Juni 2008 funktioniert.
  • Das Chance-Projekt hat die Ausschreibung bezüglich des Objekts Nepomucká 5, Praha 5, Ende 2002 gewonnen, aufgrund deren uns das Objekt zur Nutzung überlassen wurde.
  • Wir sind davon ausgegangen, dass vor der Betriebseröffnung ein Umbau stattfindet, der die Kapazität des Objekts vergrößert und das Objekt den Bedürfnissen der Klienten besser anpasst.
  • Mit dem Stadtteil Prag 5 haben wir über den vorgesehenen Umbau langfristig Verhandlungen geführt. Ohne langfristige Mietunmöglichkeit oder realisierten Abkauf des Objekts war es nicht möglich, den geplanten Umbau aus den Fonds der Europäischen Union zu finanzieren.
  • Das Ergebnis der Verhandlung war im April 2008 die Übernahme der Kündigung ohne Grundangabe.
Das Chance-Projekt hat allerdings auf die Vision des CHANCEN-HAUSES nicht verzichtet und hat auch nicht vor, darauf zu verzichten! Im Juli 2008 haben wir das Projekt des Chancen-Hauses in Noträume verlagert. Projekte und Programme des Chancen-Hauses wurden für keinen einzigen Tag unterbrochen. Bis auf die Änderung des Standorts sind für die Klienten des Chance-Projekts keine Änderungen eingetreten.

Das Zentrum ist für die Klienten folgendermaßen offen:

FREIE BEGEGNUNG MIT LÁSZLÓ ODER PAVEL: DONNERSTAG

ARBEITSWERKSTATT:
MITTWOCH – DONNERTAG – FREITAG VON 11:20 BIS 17:00

Das Zentrum bietet im Rahmen der freien Begegnung mit László folgendes an:
  • Lockeres Gespräch mit László - was quält dich, hast du ein Problem? Möchtest du es lösen?
  • Fachliche Psychotherapie
  • Artetherapie
  • Canistherapie (Therapie durch Berührung der Tiere, heilender Prozess in der Interaktion zwischen Mensch und Tier)
  • Computer und Internet
    (eigene E-Mail, Arbeit, Wohnen - frei, das Restliche gegen symbolische Gebühr)
  • Zierfische (nur gucken, nicht anfassen)
  • Lebensmittelprogramm (VORSICHT: mit László lernen Sie auch ungarische Küche kennen)
  • Trinkprogramm
  • PlayStation
  • Virtuelle Sportarten (Boxen und Tennis)
in Vorbereitung: Dramatherapie

Das Zentrum bietet im Rahmen der ARBEITSWERKSTATT folgendes an:
  • Alternative Ausbildung im Rahmen der ARBEITSWERKSTATT
  • Entlohnung für die Arbeit alle zwei Wochen freitags
  • Lebensmittelprogramm
  • Trinkprogramm
  • Suche nach Arbeits- und Wohnmöglichkeiten mit freundlicher Unterstützung von Start people und ANNONCE
Jedes Jahr am heiligen Abend treffen sich Klienten von 11:00 bis 22:00 Uhr am feierlich gedeckten Tisch des Chance-Projekts.